Unsere Unternehmen und Organisationen müssen lernen, dass wir uns um unsere MitarbeiterInnen genauso kümmern und bemühen müssen, wie um unsere KundInnen. Da wir im Erlebnis-Zeitalter angekommen sind, ist es immer wichtiger, welches Erlebnis wir auf beiden Seiten gestalten. Das Zauberwort dazu heißt für die MitarbeiterInnen: Employee Experience. Also das Erlebnis Arbeit - wie wir unseren Job, unser Unternehmen, unsere KollegInnen, etc. erleben. Es ist Kern und Klammer für New Work gleichermaßen, das strategische Element für die Organisationsentwicklung und entscheidender Faktor im zukünftigen Arbeitsmarkt, wenn es darum geht, für welche Unternehmen wir arbeiten wollen - und welche einen schlechten Ruf haben - trotz teurem Employer Branding ;)
How to start - with moments that matter
Hier bedienen wir uns einer Methode bzw. einer Übung, die wir aus dem Marketing schon ganz gut kennen - der sog. Journey. Diesmal nennen wir sie Employee Journey. Wir beginnen mit möglichst vielen Personen im Unternehmen die "moments that matter" zu sammeln - also die entscheidenden Momente unserer Karriere zu definieren: das beginnt beim ersten Eindruck, den uns die Firma vermittelt hat und endet nach dem Ausscheiden aus dem Job - egal ob vielleicht Pension oder Jobwechsel. Dazwischen liegen viele, viele Momente, die unsere "Employee Experience" beeinflussen und die wir versuchen bewusst in den Fokus zu rücken: der 1. Tag, das Onboarding, das Teamverhalten, die Führungskräfte, der Umgang mit meinen Ideen, mein Arbeitsplatz, die Tools für meinen Job, etc. - all das macht Employee Experience aus, weil jeder Moment eine Emotion auslöst - positiv oder negativ. Sehr oft leider ziemlich negativ. Das beginnt manchmal schon am ersten Tag im neuen Job, wenn der Arbeitsplatz nicht vorbereitet ist, kein Computer vorhanden ist und der Chef keine Zeit hat für eine Begrüßung - auch schon erlebt?
Gestaltung von Employee Experience
Nachdem die Employee Journey für das Unternehmen mit möglichst viel Input Form angenommen hat und klar wird - schaut je nach Organisation anders aus und hat andere Schwerpunkte - geht es nun darum diese "entscheidenden Momente" (moments that matter) aktiv zu gestalten und zu designen. Auch hier gilt: nicht für die MitarbeiterInnen, sondern MIT den MitarbeiterInnen, und ein Schritt nach dem anderen. Es werden jede Menge Momente sein, um die man sich kümmern muss...
Eine Konsequenz aus der ehrlichen Befassung mit dem Thema Employee Experience, ist die veränderte Rolle von Human Resource Management. Um die Experience optimal gestalten zu können, ist HR die einzig logische Schnittstelle. Das bedeutet im Endeffekt, dass die Vorgabe für technische Tools oder zur Einrichtung des Offices nicht von IT oder Facility Management kommen, sondern aus der HR. Das bedeutet aber auch, dass HR aufgewertet werden muss - in Position, strategischer Rolle, Verantwortung und Wahrnehmung. Das wird sicher nicht allen schmecken, weil es eben über Jahrzehnte anders war. Aber auch hier gilt - Verständnis erzeugen, Transparenz als entscheidende Qualität und Einbindung in den Gestaltungsprozess.
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