Würden Sie einer/m guten Freund/in einen Job in Ihrer Firma empfehlen?
Haben Sie sich diese Frage schon einmal gestellt? Hat man sich diese Frage schon mal in Ihrem Unternehmen gestellt bzw. wurde Ihnen in Ihrem Unternehmen diese Frage schon einmal gestellt? Oder fürchtet man sich vor der Antwort. Wie lautet Ihre Antwort auf diese Frage?
#employeeexperience #ErlebnisArbeit #newworldofwork #neueweltdesarbeitens #neuearbeitswelt #HR #jobempfehlen #leadership #engagementinjob #innerekündigung #arbeitsplatzzufriedenheit
Jede/r sollte diese Frage regelmäßig stellen und beantworten - insbesondere Führungskräfte. Wie lautet Ihre Antwort:
Nein - ok, dann dürfte schon ziemlich alles klar sein, oder...
Ja - sehr gut. Beantworten Sie bitte auch die Folgefrage: Warum?
Das "ja" oder "nein" ist vermutlich nicht der schwierige Teil der "Übung" - es ist die Begründung des "ja". Also die Folgefrage zur grundsätzlich positiven Antwort. Wie viele gute Gründe können Sie tatsächlich anführen? Ich wünsche Ihnen unzählige.
Die Antwort vieler Menschen ist aber leicht vorhersehbar - nämlich "nein". Woher diese Annahme kommt - außer aus persönlichen Gesprächen? Aus dem Zahlenwerk aktueller Studien, wie zum Beispiel dem Engagement Index Germany von Gallup aus 2018. 15 % aller MitarbeiterInnen in Deutschland (das sind mehr als 5 Mio. Menschen) befinden sich im Zustand der sog. "inneren Kündigung". Das heißt, sie haben mit dem aktuellen Job bereits abgeschlossen und suchen einen neuen. Insgesamt sind sogar 85 % aller MitarbeiterInnen "not engaged in their jobs", also machen mehr oder weniger "Dienst nach Vorschrift". Schuld daran sind Arbeitsumfeld und Vorgesetzte. Diese Stimmungslage spiegelt sich auch global wieder, und ist in Österreich sogar noch schlechter, wie der Vergleich zeigt: 79 % "not engaged", bzw. 18 % sogar "actively disengaged (also im Zustand der inneren Kündigung); nur in drei anderen europäischen Ländern ist die Quote schlechter: UK, Frankreich und Italien...
Was tun?
Die Situation ernst nehmen. Richtig, das klingt platt, aber das ist der notwendige Anfang. Weil wir es zu wenig oder einfach gar nicht machen, uns um das "Erlebnis Arbeit" der MitarbeiterInnen kümmern. Die HR Abteilungen wurden in den letzten Jahrzehnten wenig beachtet und oft auch belächelt - "sie bringen ja keinen Beitrag zum Ergebnis", "sie sind nur eine Kostenstelle", etc. Diese Haltung sollte sich schleunigst ändern. In den letzten Jahrzehnten waren genug Bewerber für offene Stellen vorhanden, und jede Stelle konnte spielend besetzt werden - da war alles ok. Das ändert sich - vielleicht spüren es manche noch nicht, andere jedoch umso schmerzhafter. Die Wichtigkeit der HR Abteilung steigt und steigt und steigt... weil sie eine für die Zukunft entscheidende, in vielen Unternehmen neu zu findende und zu definierende Aufgabe hat - nämlich die Gestaltung der "Employee Experience".
Employee Experience - "Zauberwort" der New World of Work
Das "Erlebnis Arbeit" bestimmt, wie sehr sich MitarbeiterInnen mit Ihren Jobs und dem Unternehmen verbunden fühlen. Warum ist das so wichtig? Zum einen, damit wir gesund bleiben - denn Stress, schlechte Erfahrung, Depression, Schlafmangel, etc. machen uns krank. Zum anderen, damit wir in unseren Unternehmen ein Klima und eine Atmosphäre schaffen, wo wir gerne arbeiten und das uns so wichtige Dinge ermöglicht, wie Kreativität, Innovation, Unternehmergeist, Produktivität und Effektivität. Denn wir verbringen mit Arbeit die meiste Zeit in unserem Leben - zumindest im Alter zwischen 25 und 65 - unsere besten Jahre. Und alle unsere Unternehmen brauchen mehr denn je - bedingt durch den digitalen Wandel und Globalisierung - mehr Innovation und Kreativität, um im Wettbewerb stand zu halten und erfolgreich zu sein/bleiben.
Design von Employee Experience (EX)
Das "Erlebnis Arbeit" definiert sich in drei Dimensionen: Arbeitsplatz, Technologie und Kultur. Diese drei Bereiche bilden gemeinsam "Experience", die "man" designen & gestalten kann und muss. Stellen Sie sich dazu die richtigen Fragen, passend zu den drei Bereichen:
1. Arbeitsplatz - hier verbringen wir sehr viel Zeit:
bietet Ihr Unternehmen verschiedene Möglichkeiten der Arbeit an, oder beharrt man nach wie vor z.B. auf Kernarbeitszeiten?
spornt der Arbeitsplatz und seine Gestaltung die MitarbeiterInnen an - um kreativ und innovativ zu sein?
spiegelt der Arbeitsplatz die Werte Ihrer Organisation wieder?
2. Technologie - die Tools mit denen wir unseren Job machen (müssen):
würden Sie diese Tools auch privat verwenden?
ist (moderne) Technologie für alle verfügbar?
sind die eingesetzten Tools MitarbeiterInnen fokussiert oder vorrangig an Business-Requirements orientiert?
3. Kultur - mit all ihren Bestandteilen und Facetten:
fühlen alle MitarbeiterInnen den Zweck ihrer Arbeit?
spüren die KollegInnen Wertschätzung für ihre Leistungen?
werden alle fair behandelt?
Employee Experience ist in Österreich noch bei weitem nicht so verbreitet und verstanden, als das in den letzten Jahren im anglo-amerikanischen Raum geschehen ist. Die Entwicklung und die Gestaltung von Employee Experience ist aber eine entscheidende Aufgabe, die entsprechende Aufmerksamkeit und strategisches Verständnis verdient. Daher: Jetzt mit dem Design von Employee Experience beginnen... Und vielleicht haben Sie ja in Zukunft auch einen CXO - einen Chief Experience Officer - als Ersatz des klassischen Head of HR. Dann fällt die Antwort auf die Eingangsfrage sicher leicht - und auch die Begründung.
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