Basierend auf der Erfahrung aus rund 25 Projekten mit großen, etablierten Unternehmen entstand gemeinsam mit Martin Giesswein dieser umsetzungsorientierte Methodenansatz. Zusätzlich zu den 8 Schritten/Phasen nennen wir drei klare Prinzipien der "Digital Journey", die für eine erfolgreiche Umsetzung maßgeblich sind.
3 Prinzipien
Ohne Klarheit kein Projekterfolg - das gilt auch zu Beginn der "Digital Journey". Daher sind diese 3 Prinzipien als allgemeine Basis zu verstehen und nicht verhandelbar:
Das jeweilige Unternehmen muss aktiv selbst in den "Driving Seat" - man muss wollen, nicht nur müssen. Und: Es hilft kein Lead durch Externe. Begleiter und Experten sind ok, der Antrieb muss aber von Innen erfolgen.
Die "Digital Journey" ist iterativ - ein Weg zu agiler Organisation und gewolltem ständigen Wandel braucht Review- und Feedbackschleifen, sowie Flexibilität. "Einmal was machen" (zB App), ist sicher zu wenig.
"Digital Journey" besteht aus zwei parallelen, ineinander greifenden Projekten - einem internen und einem externen Projekt.
8 Schritte der "Digital Journey" - wir beschreiben damit jene Phasen und Bestandteile der Umsetzung und des Machens. Jedes Unternehmen befindet sich in diesen 8 Schritten auf unterschiedlichem Level, weswegen diese Methode als Übersicht verstanden wird und bei manchen weiter fortgeschritten ist, bzw. man in einem der Schritte bereits Dinge gemacht hat, in anderen dafür noch wenig oder nichts.
Schritt 1, Awareness & Training: dieser Teil der Awareness ist in vielen Führungsebenen nicht mehr notwendig, weil das Thema einfach bei allen angekommen ist. Vor ein, zwei Jahren war das sicher noch anders, inzwischen hat es aber alle, wirklich alle, erfasst und dominiert jegliche Tagesordnungen und Planungen. Zu recht. Und dennoch ist es jedenfalls sinnvoll und gut eine gemeinsame Basis und ein gemeinsames Verständnis für die eigene "Digital Journey" sowie für aktuelle Buzzwords & Begriffe zu schaffen, durch gemeinsame "Digital Trainings" oder Workshops - idealerweise auf allen Ebenen, wobei natürlich Führungskräfte besonders gefordert sind.
Schritt 2, Szenarioplanung: dieser Teil ist spannend und interessant, um sich mit potenziellen Gefahren für das Geschäftsmodell, etc., aber auch eigenen neuen Entwicklungsoptionen zu beschäftigen. In der VUCA-Welt von heute sicher ein probates Mittel, um unterschiedliche Pfade der eigenen Entwicklung konkret zu machen und zu veranschaulichen, bevor man eine Strategie definiert..
Schritt 3, Digital- bzw. Innovationsstrategie: Gibt es inzwischen in fast allen (größeren) Unternehmen - wobei sich diese zwei Felder ergänzen und gut in die Gesamtstrategie integrieren müssen. Das ist manchmal noch bisschen holprig, weil nicht ganz klar ist und Erfahrungen fehlen, mit welchen Kennzahlen digitale Entwicklung und Innovationen gemessen werden können, und wie sie schlussendlich einen Beitrag zum Ergebnis liefern.
Diese drei Schritte sind die Ausgangsbasis für die nächsten zwei bzw. drei Schritte, die als parallele Entwicklung verstanden werden (können/müssen) - aber der Einfachheit halber als 4, 5 u 6 abgearbeitet werden:
Schritt 4, Organisationsentwicklung: hin zur oft zitierten agilen Organisation - durch Trainings für digitale Fitness (Academy), Verständnis und Anwendung neuer Methoden (Theorie & Praxis), Veränderung der internen Kultur (fast learning & failures, Gestaltung physical workspace), Teamsetup und Leadership, Intrapreneurship & Innovation-Lab. Eine Menge an Maßnahmen, Aktivitäten und Möglichkeiten, um die Employee Experience positiv zu beeinflussen und zu entwickeln - für mehr Kreativität, Innovation, Effektivität und Produktivität. Der Vergleich zu alten Strukturen macht sicher :)
Schritt 5, digitale Umsetzung: die technische Implementierung - vom Prototyp bis zum neuen Produkt - entsprechend der Roadmap aus Strategie und internen Projekten. Der App-Wildwuchs hat sich gebremst, es gibt inzwischen ein breites Verständnis, dass man nicht nur durch die Entwicklung einer App digital/innovativ ist. Dieser Punkt betrifft aber auch neue Geschäftsfelder, Plattform-Entwicklung sowie den Tool-Einsatz für die MitarbeiterInnen - ein wesentlicher Punkt der Employee Experience. Stichwort: consumer grade - also nutzen wir Tools für unsere tägliche Arbeit, die wir auch privat nutzen würden - unter den Gesichtspunkten: Einfachheit, UX und UI?
Schritt 6, Corporate Startup Engagement/Venturing: ein spannender Punkt mit mehreren Dimensionen. Angefangen von einer Kooperation mit Startups, über Investition in Startups bis hin zur Ermöglichung von internen Startups, sog. Intrups. Alle wissen, dass Startups schneller und flexibler entwickeln können, Fehler machen dürfen, etc. - gerade diese Attribute machen es für Große so interessant, sich damit näher zu beschäftigen - und in einem zweiten Schritt auch sich zu beteiligen. Die ultimative Entwicklung sind in einem dritten Schritt dann Intrups - die aber auch viel mit Schritt 4 und der Ermöglichung durch die Veränderung von Kultur und Rahmenbedingungen zu tun haben.
Schritt 7, Kommunikation (intern & extern): ist eigentlich die Klammer für alles, und weniger ein Schritt 7 - könnte auch Schritt 2 sein - oder Schritt 4 - je nachdem wo man den Start zur Journey-Kommunikation ansetzt. Alle wissen: ohne Kommunikation und vor allem Transparenz in dieser Journey, werden Sie Ihre MitarbeiterInnen nicht auf die Reise mitnehmen. Das selbe gilt für Ihre Stakeholder. Man könnte sagen: Kommunikation ist, neben dem Verständnis für die Notwendigkeit der "Digital Journey", das wichtigste Mittel für Änderung der Einstellung und zur Erreichung der Veränderungsbereitschaft.
Schritt 8, Monitoring/Review/Feedbackschleife: die Iteration also. In der VUCA-Welt gibt es nicht mehr den einen Trend und die Veränderung passiert einfach zu schnell - daher kann es ganz leicht sein, dass das Szenario und die Planung von Q1 in Q3 schon eine Anpassung braucht. Diese Flexibilität müssen Sie schaffen. Regelmäßiges Monitoring und Messungen, sowie Feedbackschleifen sind erfolgskritisch. Damit sind Sie dann in der permanenten Veränderung - und dem Annehmen dieses Phänomens - angekommen.
Übrigens...
Ursprünglich folgten auch wir der Diktion einer "Transformation" - und haben dieses Wording bewusst geändert. Niemand möchte transformiert werden - auch das haben viele Projekte und Trainings gezeigt - aber auf eine gemeinsame Reise geht man gerne. Vielleicht hilft das auch Ihren MitarbeiterInnen/KollegInnen im Verständnis notwendiger Veränderung.
Viel Erfolg!
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